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Auch in diesem Schuljahr konnten die Exkursionen der 10. Klassen in die KZ-Gedenkstätte Dachau durchgeführt werden. Es handelt sich hier um eine besonders wichtige Veranstaltung, da es darum geht, in der Gedenkstäte nachzuempfinden, wie die Nationalsozialisten mit ihren Gegnern umgegangen sind und wie die Lagerinsassen die körperlichen Qualen, ständigen Demütigungen und psychische Folter verarbeiten konnten.

Von Ende September bis Anfang Oktober besuchten die 10. Klassen die KZ-Gedenkstätte an drei unterschiedlichen Tagen. Die Gruppen erhielten vor Ort von speziell geschulten Lehrkräften jeweils 90-minütige Führungen. Die Rundgänge starteten am Krematorium. Dort befand man sich auf dem zentralen Gedenkort der KZ-Gedenkstätte, der schon in den 1960er Jahren als Friedhof umgewidmet worden war. Im Anschluss konnte an verschiedenen Stationen der Weg der Häftlinge – von der Aufnahme in der Schreibstube bis zur Abgabe aller persönlichen Gegenstände – nachvollzogen werden. Besonders deutlich wurde dabei die Willkür, der die Häftlinge während der Zeit der Inhaftierung uneingeschränkt ausgeliefert waren. An keinem Ort gab es individuelle Rückzugsmöglichkeiten, ständig herrschte Überwachung und Kontrolle. Wer vom Regelwerk nur minimal abwich, musste mit harter Bestrafung rechnen. Bei der Fortsetzung des Rundgangs in den Baracken konnte erneut die das Fehlen jeglicher Privatheit als psychische Qual erkannt werden. Besonders deutlich sichtbar war überall ein mit Strom gesicherter Zaun, in regelmäßigen Abständen von Wachtürmen unterbrochen, wodurch Flucht unmöglich gemacht wurde. Aufgrund der seelischen Leiden kam es vor, dass Personen absichtlich in diesen Zaun liefen, um dem Überlebenskampf ein Ende zu setzen.

Am Ende hatten die Schülerinnen und Schüle noch ausreichend Zeit zur Verfügung, um alleine durch die Dauerausstellung zu gehen, um sich vor Ort über das Leben einzelner Häftlinge oder die an ihnen durchgeführten medizinischen Versuche zu informieren.

Dieser Gedenkstättenbesuch war für alle Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung, um die Kenntnisse über die Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus zu vertiefen. Sie konnten vor Ort erkennen, welches Leid eine gewaltbereite und rassistische Ideologie über die Menschen bringen kann. Durch dieses Wissen ist es für uns alle möglich, jedwede Formen von Ausgrenzung auch in der Gegenwart bereits im Keim zu ersticken.

B. Reitberger, SemRin